Jahresempfang 2025 des LFB Schleswig-Holstein e.V.
Der Landesverband der Freien Berufe in Schleswig-Holstein e.V. hatte für den 25.02.2025 wieder zum alljährlichen Jahresempfang nach Kiel geladen. Rund 50 Vertreter/-innen aus Politik, Wirtschaft und den Freien Berufen waren dieser Einladung gefolgt. Neben dem Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen und Prof. Dr. Stefan Kooths, Direktor am Institut für Weltwirtschaft Kiel waren auch zahlreiche Abgeordnete des Landtages Gäste des Abends.
In seiner Begrüßung sprach Lars-Michael Lanbin, Präsident des Landesverbandes, vom Zusammenhang zwischen Freien Berufen und Freiheit: Zur Freiheit gehöre auch Verantwortung, weil die Freiheit nicht grenzenlos sei. Daraus resultiere auch die Gemeinwohlverpflichtung der Freien Berufe.
„Die Freien Berufe sind ein zentrales Organ des öffentlichen Lebens und elementar für die Lebensverhältnisse dieser Gesellschaft: Wo wir nicht sind, da fehlen wir. Wir Freiberufler handeln ja nicht nur im Sinne derjenigen, die unsere Leistung nachfragen, sondern bieten obendrein einen gesellschaftlichen Mehrwert, im Sinne der Gesundheit, der Kultur, der Stabilisierung des wirtschaftlichen Lebens, des Rechtsstaats, des sozialen Ausgleichs, der Sicherheit und vielem mehr. Und dies ist in diesen Zeiten großer Veränderungen, in der der gesellschaftliche Zusammenhalt weiter unter Druck gerät, wichtiger denn je. Das Vertrauen, dass die Bevölkerung den Freien Berufen entgegenbringt ist ein wichtiger Bestandteil unserer freien Gesellschaft.
Fazit: Freiheit und Freie Berufe bedingen einander: Ohne Freie Berufe keine Freiheit und umgekehrt,“ so Lanbin.
Die Grußworte der Landesregierung überbrachte der Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus, Claus Ruhe Madsen. Unter dem Eindruck der aktuellen Ergebnisse der Bundestagswahl sprach der Minister vielen Zuhörerinnen und Zuhörern aus der Seele, als er von der Erwartungshaltung an die neu zu bildende Bundesregierung sprach und die beteiligten Parteien dazu aufrief ihre Partikularinteressen auch einmal zurückzustellen, um insbesondere einen wirtschaftspolitischen Neuanfang möglich zu machen. Auch gerade vor dem dramatischen Politikwechsel der USA sei eine Neuaufstellung Deutschlands, aber auch im Zusammenwirken mit ganz Europa dringend geboten.
Lanbin freute sich zudem sehr, dass er den Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum am Institut für Weltwirtschaft (IfW), Prof. Dr. Stefan Kooths, begrüßen durfte.
„Segel für mehr Wachstum setzten“ war sein Tenor. Die Wirtschaft wachse nicht indem sie durch staatliche Lenkung angeschoben werde, sondern sie muss aus eigener Kraft die Segel setzen und Fahrt aufnehmen. Ein Regulierungsgeflecht von Bürokratielasten (das „Gulliver-Syndrom“) von EU und Bundesregierung habe dies nicht nur verhindert, sondern dafür gesorgt, dass die deutsche Wirtschaft in Europa und der Welt in den letzten Jahren immer weiter abgerutscht sei. Prof. Dr. Kooths zeigte diese dramatische Entwicklung anhand der Konjunkturanalysen des IWF sehr eindrucksvoll. Sein Appell an die Politik: „Bei einer deutlichen Änderung der Rahmenbedingungen kann diese Entwicklung gestoppt werden.“
Die interessanten Impulse sorgten im Verlauf des Abends für angeregte Diskussionen.
Prof. Dr. Stefan Kooths, Lars-Michael Lanbin, Claus Ruhe Madsen und Dr. Yvonne Kellersohn (v.l.)